Man kann sicher einiges bei der Koordination der STimmung durch die Ultras verbessern aber die Grundvorrausstzung für gute Stimmung ist, dass die mehrheit der Kurve auch wirklich annähernd 60 Minuten singen oder zumindest klatschen will.
Wenn man es doch mal ehrlich und nüchtern betrachtet, ist das der springende Punkt: Es geht darum, dass Großteil der Stehplätze überhaupt keine Stimmung machen WILL bzw. nicht bereit dazu ist, das grundsätzlich über den Großteil des gesamten Spiels zu machen.
Der Anspruch auf oder der Wunsch nach "annähernd 60 Minuten singen oder zumindest klatschen" ist überhaupt noch NIE erfüllt worden, auch nicht zu allerallerbesten Zeiten auf der Brehmstraße. Komplett unrealistisch. Es geht eben gar nicht um Support in Dauerschleife, sondern um den passenden spielbezogenen Support im richtigen Moment, und den dann aber eben LAUT. Und ich sage es nochmal: Auch auf der Brehmstraße gab es "Totenstille".
Bzw. auch wieder nicht, denn "Totenstille" gibt es beim Eishockey eigentlich nie. Dazu ist das Spiel zu schnell und abwechslungsreich, so dass es immer ein Grundrauschen aus "Ah", "Oh", "Nein!", "Ja!" usw. gibt. Kaum bietet sich plötzlich die Chance zu einem zwei auf eins oder eins auf null, steigt der Geräuschpegel sofort an, ohne dass dabei überhaupt ein konkreter Gesang oder Schlachtruf intoniert wird. Man folgt halt dem Spiel und reagiert entsprechend.
Um den von dir ins Spiel gebrachten Dauersupport geht's mir tatsächlich gar nicht, sondern um eine grundsätzliche Geisteshaltung.
Meinem Empfinden nach, herrscht in unserer Fanszene in weiten Teilen die Einstellung vor, dass der Funke vom Eis auf die Ränge überspringen muss. "Sollen die da unten mich erstmal unterhalten und dann trage ich auch was bei" wenn man so will.
Ich finde aber, man sollte 60 Minuten bereit sein das Team in den richtigen Situationen zu pushen z.B. im Powerplay, in Unterzahl oder wenn sie sich dann mal für ein paar Pässe vorne festsetzen und das unabhängig davon, ob das Spiel grundsätzlich Spaß macht. Das ist das, was mir oft bei uns fehlt.
Es wäre schöner, wenn man von der, ich nenne sie mal so, "Kundenmentalität" weg kommt und sich wieder mehr als Einheit mit der Mannschaft begreift, bei der auch der (primär Stehplatz-) Fan regelmäßig seinen Teil beiträgt.