myfreexp: Ich kann Deine Gedanken zur Trainerfrage durchaus nachvollziehen. Ich selbst gehöre auch nicht zu denjenigen, die schnell den Rausschmiss des Trainers fordern, wenn es mal nicht läuft.
In der aktuellen Situation der DEG muss ein Wechsel hinter der Bande meines Erachtens aber zumindest ein Thema bleiben. Das hat auch gar nichts mit den Fähigkeiten von Reinprecht und Martikainen zu tun, sondern mit dem hier schon häufiger erwähnten möglichen Impuls, den ein solcher Schritt haben könnte.
Es sind jetzt 30 Spiele rum und die DEG ist akuter denn je in Abstiegsgefahr. Auch wenn intern alle mit dem Trainergespann zufrieden zu sein scheinen, scheint ja irgendetwas nicht richtig zu funktionieren. Möglicherweise liegt es auch schlicht an der Qualität der Mannschaft. Aber der Punkt, um den es mir geht, ist der, dass ich die Sorge habe, dass die Nummer am Ende wirklich schief geht und es die DEG mit diesem Impuls nicht wenigstens versucht hat.
Nach dem Katastrophen-Wochenende und dem Lichtblick gegen Augsburg gab es jetzt wieder zwei Niederlagen gegen Gegner, gegen die wir - mit Blick auf deren Qualität - eigentlich Punkte holen müssen, wenn es noch was werden soll. Das Ergebnis und die Art und Weise des Zustandekommens sind bekannt.
Iserlohn hat Greg Poss in der letzten Saison am 21.10. und damit nach 12 Spieltagen entlassen. Damals hatten die Roosters sieben Punkte und eine Tordifferenz von -34. Als Doug Shedden am 13.11. als neuer Trainer vorgestellt wurde, hatte Iserlohn nach 18 Spielen 12 Punkte auf dem Konto und eine Tordifferenz von -46. Es hat dann unter Shedden noch eine ganze Weile gedauert, bis es besser wurde. Aber schlussendlich haben es die Roosters in einem riesigen Kraftakt noch geschafft, den letzten Platz zu verlassen.
Für die DEG ist das Zeitfenster nun deutlich kleiner. Es sind nur noch 22 Spiele. Immerhin ist der Abstand nicht so groß wie seinerzeit bei Iserlohn. Aber ich gebe ehrlich zu, dass ich mehr und mehr Sorge habe, dass das mit dem „wird schon“ dann eben doch nichts wird.
Wir müssen dringend konstant punkten, was uns diese Saison so gut wie überhaupt noch nicht gelungen ist. Zwei Siege am Stück gab es nicht ein einziges Mal. Immerhin vier Mal gab es die Kombination aus 1 + 3 Punkten oder 3 + 1 Punkten in zwei aufeinanderfolgenden Spielen.
Es ist völlig klar, dass ein Trainerwechsel auch verpuffen kann. Du hast Augsburg als Beispiel angeführt. Und natürlich müssten überhaupt erst einmal geeignete Kandidaten auf dem Markt und erschwinglich sein. Zu all dem fehlt mir der Einblick. Aber in unserer jetzigen Situation einen späten Trainerwechsel kategorisch auszuschließen, hielte ich für falsch. Was hätten wir denn zu verlieren?
Ergänzung nach erstem Absenden: Ich bewundere Vereine (gleich in welcher Sportart), die mit einem verdienten Trainer auch mal den Gang in die untere Spielklasse gehen und ihm die Chance geben, sich selbst wieder hochzuarbeiten. Zum einen ist das im Verhältnis DEL / DEL 2 aber nicht ganz so einfach und der Fall eben ein sehr tiefer und zum anderen sehe ich die Verdienste von Reinprecht nicht, die eine solche Strategie rechtfertigen würden.