Nforcer: Auf das Thema Nationalmannschaften im Zusammenhang mit Nachwuchsförderung bist Du vorsichtshalber mal nicht eingegangen.
Irgendwo hat dieses Forum auch Grenzen
Du findest also wirklich und ganz ernsthaft, dass die DEL diskrimierend handelt? Und hoffst aber trotzdem, dass sie diese menschenverachtende Praxis sogar noch intensiviert?
Tut doch nichts zur Sache, ob ich dies als diskriminierend erachte, da wir hier doch den juristischen Sachverhalt betrachten und keine persönlichen Meinungen.
Aber falls du darauf eine Antwort haben möchtest: ja ich erachte es als diskriminierend (was soll es sonst sein, wenn Ausländer besser und meistens auch wesentlich günstiger sind als Deutsche und trotzdem nur 9 spielen dürfen?) - befürworte es aber, da es hier um die Förderung des deutschen Eishockeys und seiner Spieler geht. Ich finde der Sport mit seinen Vereinen, der Nachwuchsförderung, finanzieller Unterstützung vom Staat, ehrenamtliches Engagement einzelner deutscher Bürger etc ist da etwas anderes als rein privatwirtschaftliche Unternehmen.
Dazu kann ich nur sagen, dass die Schweiz (ja, Nicht-EU) dann ja wohl die ausländerfeindlichste und diskriminierendste Liga in Europa stellt: Da hat man es ab der Saison 2022/23 gerade mal geschafft, 6 statt nur noch 4 Ausländer pro Team zuzulassen (und 80% der Leser waren laut Umfrage dagegen):
https://www.srf.ch/sport/eishocke…auslaenderfrage
Da fühlen sich die Ausländer bestimmt ganz schlimm diskriminiert und ziehen reihenweise vor Gericht… (Aber vielleicht ist Diskriminierung in der Schweiz ja sogar zulässig, ich weiß es nicht ‒ unsere Nachbarn dort unten sind ja in mancherlei Hinsicht etwas anders drauf.)
Du gibt's die Antwort schon selbst: Schweiz ist nicht an EU-Recht gebunden, da kein EU-Land. Wie gesagt: "Diskriminierung" bezog sich auf eine potenzielle Beurteilung durch EU-Gerichte.
Der Begeisterung über die hochkarätigen Neuzugänge stehen kritische Stimmen gegenüber. Ob es der Nachwuchsförderung im Schweizer Eishockey dient, wenn Geld und Kaderplätze für zusätzliche Ausländer reserviert werden, ist beispielsweise strittig.
Wobei ich das bei uns eher nur für den Nachwuchsbereich in den Stammvereinen so sehen würde. In der DEL würde es IMO einen krassen Niveauverlust bedeuten, wenn tatsächlich nur 4 oder 6 Ausländer "erlaubt" wären. Zumal die ausländischen Spieler möglicherweise ja auch dazu beitragen, im Training die Skills auch der heimischen Spieler zu verbessern. Stelle ich mir jedenfalls so vor.
Hier schließe ich mich deiner Meinung an. Die Anzahl der Importlizenzen ist auch davon abhängig wie hoch das Niveau der deutschen Spieler allgemein ist. Deshalb hoffe ich auch dass erst perspektivisch die Lizenzen geringer werden, da aktuell mE das Niveau noch nicht hoch genug ist.
Neben dem Wettbewerbsniveau kommen hier auch noch Punkte wie finanzielle Konkurrenzfähigkeit hinzu (wenn fast nur deutsche Spieler verpflichtet werden dürfen haben die Finanzstärken Clubs noch mehr Vorteile als ohnehin schon) etc. Allgemein gibt es hier verschiedene Punkte zu betrachten und abzuwägen.
Solange Spieler A keinen unterschriebenen Vertrag hat, kann der klagen, bis er schwarz wird. Hat er einen Vertrag, wird er keine Absage bekommen.
Wir sind hier nicht im klassischen deutschen Arbeitnehmerrecht gemäß Gesetz bla Paragraph blubb, jedenfalls nicht meiner laienhaften Einschätzung nach. Die Nachweisführung der "Diskriminierung" dürfte hier schwierig bis unmöglich sein. Zumal der Manager immer noch behaupten kann, dass er den Verteidiger in spe mit seiner WhatsApp nur nicht verletzen wollte und das mit der Lizenz nur ein Vorwand gewesen sei, denn in Wirklichkeit hielt er ihn am Ende doch für ungeeignet und er habe ohnehin geplant, die Stelle des verletzten Angreifers mit dem "Deutschen" Ross Mauermann zu besetzen, was dann aber leider und völlig überraschend doch nicht geklappt habe, so dass er dann doch auf einen Importspieler zurückgreifen musste, das habe sich aber erst viel später ergeben.
Und das siehst du den facto einfach falsch, sorry
Wieso sind denn dann andere Fälle der Diskriminierung bei Bewerbungsprozessen in der freien Wirtschaft regelmäßig erfolgreich? Hier liegt ja auch kein noch kein Vertrag vor. Auch hier ist Beweisführung schwierig.
Tatsächlich scheint es mir so, dass du absoluter "Laie" in Sachen Recht bist. Was ja per se erst mal gut ist, Jura ist zwar furchtbar gut bezahlt aber noch viel furchtbarer langweilig
Wie gesagt, mein skizziertes Beispiel wird stichhaltig genug sein, dass ein Verein in diesem Falle Schadenersatz zahlen müsste.
Abschließend möchte ich daran erinnern, dass es ursprünglich um "Berufsverbot" ging, und wir jetzt über gänzlich andere Tatbestände (so es denn welche wären) sprechen.
"Berufsverbot" triggert bei mir zudem gleich den "Radikalenerlass" von 1972, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Da stimme ich dir zu. Deshalb habe ich auch geschrieben, dass ich es "Diskriminierung" statt "Berufsverbot" nennen wurde. Ich bezog mich dabei auf den späteren Diskussionsbereich ...
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Im Falle eines oder mehrerer freier Plätze im Kader, wird der EU Ausländer nicht verpflichtet wegen aufgebrauchter Lizenzen. Ein Deutscher hingegen bekommt den Job.
Bist Du schwierig… Vielleicht hätte der deutsche Spieler den Job ja auch sowieso bekommen. Und der Ausländer könnte immer noch bei einem anderen Club unterkommen.
Du sprichst von "Berufsverbot", und das heißt: Du darfst hier kein Eishockey spielen, nie, null, nada, unter keinen Umständen und für alle Zeiten. Und das gibt es hier nicht
Das wars jetzt auch. So viel Arbeit werde ich mir nie wieder in diesem Forum hier machen dafür ist das Leben und Wetter draußen zu schön