Zumal sich ja jetzt herausgestellt hat, dass diese Zusage von Timocom gar nicht so sicher ist wie sie dort dargestellt wird, sondern erstens gar nicht schriftlich fixiert ist und zweitens unter Vorbehalt steht.
In diesem Zusammenhang ist es auch mal ganz interessant, ein paar Tage und Wochen zurückzublicken und sich nochmal zu vergegenwärtigen, welche Informationen der Öffentlichkeit dort seitens der DEG via Presse (RP) so aufgetischt wurden:
Dass durch den Abstieg pünktlich zum 90. Geburtstag die Lichter ausgehen, wie manche Pessimisten seit Monaten unken, ist damit also endgültig vom Tisch. Die DEG macht weiter – ganz gleich, ob sie ab Herbst in der Bitte melde Dich an, um diesen Link zu sehen. oder der DEL2 spielt. Allerdings anders, als ursprünglich gedacht. Denn der Klub verkündete am Freitag ebenfalls, dass Jens Thiermann zum 30. April 2025 als Gesellschafter ausscheidet. Aber eben nur als das. Ursprünglich hieß es ja, dass sein finanzielles Engagement an den Verblieb in der DEL gebundenen ist. Durch die Verlängerung des Sponsorings ist nun klar, dass er auf jeden Fall dabei bleibt.
Und einen Tag später im Artikel => "Tabula rasa bei der DEG":
Wie die DEG am Freitag bekanntgab, bleibt Thiermann mit seinem Unternehmen Timocom zumindest als Sponsor dabei. Egal, in welcher Liga. Und mit einem „sehr signifikanten Betrag“, wie Harald Wirtz sagt, der nur als Geschäftsführer zurücktreten ist, aber nach wie vor Anteile an der DEG Eishockey GmbH hält und den Sponsoringvertrag mit Timocom ausgehandelt hat.
Und was erfahren wir jetzt: Gar nichts ist klar. Weder ist "endgültig vom Tisch", dass bei der DEG die Lichter ausgehen, noch ist "klar", dass das Sponsoring seitens Timocom/Thiermann mit einem "sehr signifikanten Betrag" sowie "auf jeden Fall" stattfindet, noch gibt es darüber bisher überhaupt einen "Sponsoringvertrag", den Harald Wirtz "ausgehandelt hat".
Und wer sich jetzt vielleicht fragt "Welchen Stuss hat der Schwickerath denn da vorher und warum geschrieben?": Der kann ja auch nur inhaltsgetreu wiedergeben, was ihm von seinen Quellen und Informanten (bei den obigen Zitaten wohl Harald Wirtz selbst) zum jeweiligen Zeitpunkt zugetragen und von diesen auch freigegeben wurde (auch wenn er vermutlich mehr weiß als er schreiben "darf"). Und da hat sich bei den jüngsten intensiven Recherchen der letzten Tage nun anscheinend ein völlig anderes Bild ergeben als es die DEG offiziell selbst (in persönlichen Gesprächen wie auch auf Website, Facebook und Instagram) – und offenbar nicht wirklich wahrheitsgemäß, sondern eher beschönigend – vorher von sich selbst gezeichnet hatte.
Das ist schon etwas sehr viel an atemberaubender Divergenz binnen gut zwei Wochen, und man kann Schwickerath nur dankbar sein, da endlich mal sehr viel mehr Licht ins Dunkel gebracht zu haben. Von der DEG ist solche "Transparenz", die sie ja => laut letztem Beitrag auf ihrer Website selbst für sich in Anspruch nimmt (wobei man "auch weiterhin transparent" nur als augenzwinkernden Scherz verstehen kann), ja leider nicht zu vernehmen. Gut, manches kann man vielleicht auch wirklich nicht erwarten, wie z.B. die im => RP+-Artikel erwähnte "Nötigung", und irgendwo gibt es auch Grenzen der Transparenz. Aber den Begriff "Insolvenz" z.B. habe ich von der DEG bisher nicht gelesen. Oder dass es überhaupt nur dann weitergeht, wenn Amann und Niederberger binnen 3½ Wochen irgendwo 1,5 Mio. Euro aufgetrieben haben.
Wobei ich mich schon frage, welche Kontakte die beiden (Amann kommt geradewegs aus Kanada, Niederberger m.W. aus Bayern) speziell in Düsseldorf haben sollen, die die DEG selbst nicht ebenfalls hat. Natürlich können (und sollen!) die beiden z.B. auch bei Rheinmetall vorsprechen. Aber was Herrn Papperger dazu veranlassen könnte, nun nur wegen dieser beiden DEG-Ikonen einen deutlich "signifikanteren Betrag" als bisher zuzusagen (was OB Keller und Wirtz anscheinend nicht gelungen ist), ist mir jedenfalls nicht ganz klar. Im Zweifel kennt er die beiden ja nicht einmal bzw. jetzt nur durch diese Aktion. Es sei denn, auch Papperger habe sich schon in den ’90ern bei Minusgraden auf der Brehmstraße den Schabau hinter die Binde gekippt. Kann ja sein, man weiß es nicht. Selbiges gilt z.B. auch für die CEOs bei Vodafone und insbesondere Henkel, an deren Türen die DEG in der Vergangenheit längst angeklopft hat.
Aber vielleicht springt ja urplötzlich auch ein internationales Unternehmen á la EPSON ein. Wenn, dann sage ich Danke und Chapeau, und widerufe alle skeptischen Äußerungen!
Aber wer weiß… Man könnte ja auch auf den Gedanken kommen, dass es mit der DEG auch dann in der DEL oder DEL2 weitergeht, wenn Amann und Niederberger es nicht schaffen, die 1,5 Mio. Euro ranzuschaffen. Nämlich weil dann möglicherweise doch wieder die Gesellschafter einspringen, um sowohl weder sich selbst als auch noch der Öffentlichkeit gegenüber eingestehen zu müssen, einen (weiteren) erfolglosen Versuch unternommen zu haben. Auch das kann ja eine vage Hoffnung sein.
Schaumerma.