Wobei man berücksichtigen muss, dass der (vermutlich utopische) Plan ja der war, dass sich die DEG mittelfristig selbst finanzieren soll und die Gesellschafter nur solange geradestehen, bis dieses Ziel erreicht ist.
Ziel eines jeden seriös geführten Sportvereins sollte es sein, die Ausgaben durch Sponsoring, Zuschauereinnahmen, TV-Gelder und Merchandising decken zu können. Ob utopisch oder nicht, es war auf jeden Fall eine vernünftige Idee. Leider wurden die Gesellschafter von der Realität eingeholt.
Es muss auch gar nicht so sein, dass Wirtz und Hoberg, die ihre finanzielle Unterstützung jetzt zurückgezogen haben, kein Geld mehr haben, sondern schlicht nicht mehr zahlen wollen.
Wer will es ihnen verübeln? Offensichtlich haben die Herren Hoberg, Völkel und Wirtz - mit geduldigem Einverständnis ihrer Familien (Achtung: Unterstellung!) - das Kind DEG jahrelang mit persönlichem finanziellen Engagement über Wasser gehalten. Nun haben sie ebenso offensichtlich erkannt, dass es ein Fass ohne Boden ist, und sie es alleine nicht mehr stemmen können. Und nun sagen sie sich, "besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende", und mit was? Mit Recht!
Man muss einfach so langsam einsehen, dass Düsseldorf kein funktionierendes Umfeld mehr für Eishockey ist. Damit teilt Düsseldorf das Schicksal von ähnlich großen Städten wie Hamburg, Stuttgart, Leipzig, Dortmund, Bremen, Hannover, Essen und Duisburg.
Ich verstehe den Unmut der Fans. Aber anstatt auf die Gesellschafter zu schimpfen sollte man ihnen dafür dankbar sein, dass sie das Projekt "DEG in der DEL" über so viele Jahre überhaupt am Leben erhalten haben. Ich kann aus dem vergangenen Engagement aber keine Verantwortung für die Gesellschafter ableiten, das auch weiterhin tun zu müssen.
Die Gesellschafter haben über Jahre ihr Bestes getan. Sie nun dafür zu verunglimpfen und teilweise zu diffamieren ist unfair, und obendrein unsportlich. Ohne sie hätten die Fans der DEG in den letzten Jahren nicht ihre DEG im Dome in der DEL bejubeln können.
Jetzt müssen halt andere in die Bresche springen. Oder eben nicht. Das erkennen zu müssen ist hart, aber das Leben ist nunmal kein Ponyhof.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass die beiden designierten Geschäftsführer bis Ende April 1,5 Mio. Euro auftreiben, um wenigstens einen Spielbetrieb in der DEL 2 möglich machen zu können.
Ich bin da guter Dinge, dass das möglich sein muss. Aber ihr wisst ja, dass es nicht viel zu bedeuten hat, wenn ich guter Dinge bin...
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