Nicht ganz dieselbe, diesmal ist die Situation der GmbH deutlich ernster.
Nach dem sportlichen Abstieg steht der Klub aktuell immer noch ohne neuen Geschäftsführer da; wer in Person führte z.B. zuletzt die ebenfalls notwendigen Gespräche mit der Stadt bzw. mit D.LIVE? Niederberger und Amann müssen sich auch erst in die operative Materie einarbeiten bzw. als Ansprechpartner der DEG nach außen vorstellen, und dies in einem nun enorm engen Zeitrahmen.
Außerdem gibt es aktuell keinen echten Kaderplaner, kein belastbares Budget für irgendeine Liga, keinen Trainer, und die GmbH hat nur noch 3,5 Wochen bis zu einem möglichen Insolvenzantrag. Und ich vertraue den Recherchen von Bernd Schwickerath von der RP.
Die lange offizielle Stille nach dem sportlichen Abstieg in einer Zeit, wo diverse Entscheidungen schnell getroffen werden sollten, war schon sehr ungewöhnlich und letztlich auch ein deutliches Indiz, dass es zwischen den Gesellschaftern diesmal grundsätzlicher knirscht.
Meinungsverschiedenheiten zwischen Gesellschaftern in Krisenzeiten sind sicher nicht ungewöhnlich, vor allem wenn es um das liebe Geld geht, allerdings wird für mich zwischen den Zeilen immer deutlicher, dass KEINER der Gesellschafter wirklich Lust auf die Finanzierung einer Zweitligasaison der DEG hatte und hat; zwei Gesellschafter ziehen ihre finanzielle Unterstützung zurück (wäre das auch bei einem Verbleib der DEG in der DEL der Fall?), ein anderer 'nötigt' (?).. das sieht nicht nach einer gemeinsamen Zukunft des aktuellen Gesellschafterkreises aus, zumal Herr Thiermann dort auch schon nach weniger als einem Jahr seine Kündigung hinterlegt hatte - die Dominosteine drohen zu fallen.
Insofern entsprach dann auch die erstaunliche Aussage des ausgeschiedenen Geschäftsführers in der Drittelpause des Endspiels in Augsburg, dass man sich noch gar nicht mit einem möglichen Abstieg näher beschäftigt habe (zumindest über die Beantragung einer Lizenz hinaus) wohl schlicht der Realität.
Auf Einladung hatte ich mir einige Spiele der DEG angesehen und fand den diesjährigen Kader trotz der deutlichen Defizite (v.a. Tempo und Positionsspiel in der Defensive!) nach den 'guten' Nachverpflichtungen von Mondt ab Oktober immer noch stark genug für den Klassenerhalt, zumal Augsburg und Iserlohn ja permanent mit unten drin standen und in Reichweite waren.
Allerdings stand die DEG selbst nie besser als Platz 12 und allerspätestens Ende Januar/Anfang Februar, als Augsburg plötzlich 8 von 9 Punkten geholt hat und die DEG somit punktemäßig wieder richtig drin in der Abstiegsverlosung war, hätte sich der Gesellschafterkreis ernsthaft mit einem Budget für Liga 2 auseinandersetzen müssen; wer bleibt im Abstiegsfall als Gesellschafter? in welchem finanziellen Umfang? Unterstützung der Stadt im worst case? Mietvertrag?
Ich war mir Anfang Februar zusammen mit 'meinen' DEG-Fans, mit denen ich mich regelmäßig zu den Derbys treffe, auch ziemlich sicher, dass das alles im Hintergrund auch anläuft, aber den Artikeln von B. Schwickerath in den letzten Wochen zufolge war das wohl doch eher weniger bis nicht der Fall.
Dass die DEG die letzte Patrone des Trainerwechsels nicht gezogen hat, obwohl die DEG mit ihrer großen Halle im Nacken im Vergleich zu Augsburg/Iserlohn am meisten zu verlieren hatte (wie man jetzt sieht), wundert mich übrigens immer noch. Natürlich gibt es keinerlei Gewähr dafür, dass dies auch funktioniert, aber es dann gar nicht erst zu versuchen...? Es fehlte ja letztlich nur ein Punkt?
Das hat N. Mondt wohl final den Job gekostet, so zumindest meine Vermutung, obwohl ich die Gesellschafter an der Stelle für mindestens ebenso verantwortlich sehe. Wurde für einen Trainerwechsel kein Geld zur Verfügung gestellt? Weil man es nicht wollte? Hat man da schlicht gezockt und auf Platz 13 gehofft? War wirklich kein Feuerwehrmann auf dem Markt verfügbar?
Es gab auch dazu bislang keinerlei Stellungnahmen aus dem Gesellschafterkreis.
Und jetzt? Rheinmetall? #immerwigger-Tickets? Auf jeden Fall aktuell ein ziemlich trüber Status quo.
An Ravensburg glaube ich übrigens nicht, auch wenn denen nur noch 6 Siege zum Titel fehlen und dies aktuell auch nicht die größte Sorge der DEG ist.