Am Montag schrieb die DEG noch:
Rick Amann und Andreas Niederberger haben mit vollem Elan ihre Arbeit bei der DEG Eishockey GmbH aufgenommen. Das Duo unterstützt das operative Geschäft des Clubs als verantwortliche Berater und ist in dieser Phase auch für die Zusammenstellung des neuen Teams zuständig.
Da bin ich natürlich fest davon ausgegangen, dass sich beide in Düsseldorf befinden, Kontakte knüpfen, Gesprächstermine verabreden, was man halt so macht, wenn man bei potentiellen und bereits bestehenden Sponsoren binnen 3½ Wochen 1½ Mio. Euro auftreiben muss.
Als ich dann bereits am Dienstag erfuhr, dass Amann sich gar nicht in Düsseldorf sondern am Bein operiert weiterhin in Dubai aufhält, bin ich schon fast vom Stuhl gefallen. Da hieß es aber immerhin noch, er werde "bald" nach Düsseldorf kommen.
Jetzt ist aber zu lesen:
Amann ist nicht mal in Düsseldorf, erholt sich in Dubai von einer Knieoperation, soll Anfang Mai da sein.
Vielleicht muss er dann gar nicht mehr kommen. Er soll also die ohnehin schon kaum zu schaffende Herkulesaufgabe komplett von Dubai aus erfüllen? Wie soll das – Telefonate/E-Mails hin, Videocalls her – denn gehen…?
Unverständlich ist mir auch:
Aber bei Sponsoren klingelt er derzeit wohl weniger durch. Um die Bestehenden kümmere sich die Geschäftsstelle, sagte Niederberger. Neue könne man erst ansprechen, wenn man einen Plan habe. „Bevor ich Gesellschafter und Sponsoren überzeugen kann, muss ich ihnen die Finanzen zeigen. Und wenn es da nur rote Zahlen gibt, ist mir das peinlich“, sagte Amann.
Ähm … Die DEG ist doch gerade deshalb in der misslichen Lage, schnell Geld auftreiben zu müssen, WEIL es rote Zahlen gibt, was will man denn da beschönigen? Würde man es schaffen, die Finanzlücke alleine durch Einsparungen zu schließen, müsste man ja in der Tat nicht mehr zwingend jetzt und in aller Eile bei Sponsoren vorsprechen. Aber das ist ja genauso ausgeschlossen wie die Wahlversprechen von Merz und sonstigen nötigen Investitionen in Infrastruktur etc. durch Einsparungen beim Bürgergeld finanzieren und die Schuldenbremse unangetastet lassen zu können.
Die DEG ist "chronisch pleite", wie mir mal jemand sagte. Sonst würden wir ja auch gar nicht über eine drohende Insolvenz reden. Und das weiß mittlerweile auch jeder in und um Düsseldorf, die Leute lesen ja auch Zeitung. Da muss einem nix mehr peinlich sein, und jede andere Darstellung mit schwarzen Zahlen wäre unglaubwürdig.
Klingt für mich alles nicht so, als ob man die Situation wirklich vollständig erfasst hätte.
Vielmehr seien Niederberger und Amann die letzte Chance für die DEG in ihrer aktuellen Form. Muss sie die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) wirklich verlassen, reiche das Geld Stand jetzt nur noch für den April. Im Mai sei der Klub handlungsunfähig, könne nicht mal einen Spielervertrag unterschreiben.
So war es noch am Dienstag zu lesen. Und zum Thema Spielerverpflichtungen steht im heutigen Artikel auch gar nix.
Bei alledem kommt noch hinzu, dass der trotz Rücktritt immer noch amtierende Geschäftsführer, der den immerhin in Düsseldorf weilenden Andreas Niederberger i.S. Kostenstruktur, Einblick in die Finanzen usw. unterstützen müsste, auch nicht im Lande ist und wohl ebenfalls wieder erst gegen Ende April in der Theodorstraße erwartet wird.
„Das Unternehmertum muss sich wie damals schon dienstags darauf freuen, dass wir uns am Freitag bei der DEG treffen. Dieses Feeling gilt es wieder zu erzeugen.“
Boah. Jaja, die Zeiten als die Frauen der Düsseldorfer Schickeria und Großkopferten auf der "Scheiß-Tribüne" der Brehmstraße ihre Pelzmäntel vorführten. Und natürlich nicht immer denselben, damit bloß keiner denkt, man hätte nur den einen. Das ist das "DEG-Feeling", das uns retten soll?
Na dann: Toi toi toi! (Frei nach Volker Pispers) Ab morgen Abend sind es nur noch 2½ Wochen.