Einige Kommentare zu ein paar Beiträgen der letzten Tage (teilweise auch in anderen Threads):
AL´s müssen ebenso hinterfragt werden, wie die sportliche Leitung....
Fakt ist, die sportliche Leitung war nicht in der Lage trotz qualitativ durchaus hochwertiger Verpflichtungen die Mannschaft auf Kurs Play-Offs zu bringen.
Ich frage mich bei manchen Beiträgen, wer denn genau mit "sportliche Leitung" gemeint ist? Per Definition liegt die ja beim Sportdirektor Niki Mondt, aber ein Team "auf Kurs Play-Offs zu bringen", sollte doch eher Aufgabe des Coaching Staffs sein…?
Zitat von Sgt. D
Die Variante Ex-Profi als sportlich Verantwortlicher ist ja auch erwiesen und bewiesen durchgehend in jeder Sportart immer ein Erfolgsmodell gewesen.
Zitat von canuck
Und wir hier gesagt wurde: nur weil man mal selber gespielt hat ( und sogar Pokalsieger war / oh wow ) muss man nicht ein begnadeter Sportdirektor sein. Konkret: Seit Jahren!! verpflichtet man keine Defender mit Härte, die auch mal den eigenen Slot verteidigen!
Zitat von canuck
Kleiner Gratistipp: zur nächsten Saison ENDLICH mal schnelle und harte Verteidiger mit Grit holen, denen es nicht scheissegal ist, was die gegnerischen Stürmer mit ihrem Goalie machen.
Nun, vielleicht ist es noch nicht so geläufig, aber um einen Spieler zu verpflichten, müssen (mindestens) fünf Dinge zusammenkommen:
- Die DEG muss den Spieler verpflichten wollen.
- Der Spieler muss für die DEG spielen wollen.
- Der Spieler muss vertraglich nicht anderweitig gebunden sein.
- Der Spieler muss für die DEG bezahlbar sein bzw. sich mit dem zur Verfügung stehenden und angebotenen Gehalt (zzgl. Nebenleistungen wie Wohnung, Auto etc.) begnügen wollen.
- Der Spieler darf von keinem anderen Club ebenfalls umworben werden, der deutlich bessere Konditionen bietet.
So. Was Du jetzt nicht weißt (und ich auch nicht), ist, welche Spieler genau im Fokus der DEG gestanden haben, deren Vertragsverhandlungen sich möglicherweise aber (vermutlich meist aus finanziellen Gründen) zerschlagen haben. Das Leben ‒ und schon gar nicht das eines Sportdirektors der DEG ‒ ist kein Wunschkonzert, sondern ein ausgesprochen heikler und schwieriger Job.
Und natürlich muss ein ehemaliger Spieler kein "begnadeter Sportdirektor" sein. Es ist aber auch genauso wenig ausgeschlossen. Ich sage nur, dass der aktuelle Sportdirektor der DEG in jedem Fall kompetenter ist als Du, Sgt. D, werauchimmer in diesem Forum und ich zusammen. Und dass er das auch bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Die User im KEC-Forum wären mehrheitlich froh, der KEC hätte einen solchen Sportdirektor.
Im konkreten Fall hat Niki Mondt (in Tateinheit mit Coaches und Spielern) im Rahmen der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der DEG in den vergangenen Saisons immer dahingehend "geliefert", als dass die DEG weitaus besser abgeschnitten hat als es das Budget für die Mannschaft eigentlich hergibt (siehe dazu auch weiter unten). Wir stehen diese Saison in der Tabelle erstmals da, wo auch unser Budget innerhalb der DEL anzusiedeln ist. Und das, obwohl vieles gegen uns gelaufen ist, nicht nur die Verletzungen.
Zunächst möchte ich meine persönliche Meinung zum Thema "Etat" und "Verletzungsmisere" loswerden. Denn ich glaube nicht, dass die DEG zu den drei oder vier Vereinen mit dem niedrigsten Etats gehört. Natürlich wird man nicht in der Nähe von Köln, München, Mannheim, Wolfsburg oder Berlin sein. Aber dahinter werden alle Teams finanziell relativ gleichgestellt sein. Zumal ich mir kaum vorstellen kann, dass Schwenningen oder auch Straubing so deutlich mehr "Kohle aufm Konto" haben werden.
Soso, Du "glaubst" also nicht und kannst es Dir "kaum" vorstellen. Mangelnder Glaube und fehlende Vorstellungskraft sollen also jetzt die Grundlage sein, sich eine fundierte Meinung zu bilden? Woher genau kommen denn Deine Annahmen? Wäre es nicht eine gute Idee, sich erst Informationen aus seriösen und glaubhaften Quellen zu beschaffen, und sich dann daraufhin eine Meinung zu bilden?
Ich sag’s nicht zum ersten Mal: Die DEG steht seit Jahren am unteren Ende der finanziellen Nahrungskette der DEL, konkret und je nach Saison zwischen Platz 11 und 13. Das ist belegt.
Ich verstehe auch nicht, warum die DEG daraus so ein Geheimnis macht und das nicht offensiver kommuniziert, denn es würde ja vieles erklären. Aber gut, das muss die DEG entscheiden… Niki Mondt hat es im vorgezogenen Interview vor dem gestrigen Spiel in Augsburg "zwischen den Zeilen" ja gewissermaßen auch nochmal bestätigt.
Das gestrige Ergebnis liegt zu 90% bei Thomas Dolak. Er scheint ein Team nicht vernünftig auf ein Spiel vorbereiten zu können bzw. zu motivieren.
Da hat man von Spielern ganz anderes gehört, siehe z.B. Interview von Varone im Dezember (kram ich jetzt nicht raus). Aber klar, die Facebook- und Forengemeinde weiß das ohne jeden Einblick in die Kabine natürlich viel besser.
Ich will auch gar nicht ausschließen, dass Thomas Dolak nicht der Top-Trainer ist, den die DEG bräuchte. Ich sage nur, dass das niemand hier wirklich beurteilen kann. Man sieht nur das ausgesprochen bescheidene Resultat, und wer ist schuld? Klar, der Head Coach, wer sonst. Ganz einfach.
Und/oder gleich alle: Coaches, Sportdirektor, Geschäftsführung, Gesellschafter. Jemand (ich kram das Zitat jetzt nicht auch noch raus) verglich das hier mit der Insolvenz einer Schlosserei, für die auch niemand anderer als ausschließlich der Chef verantwortlich sein könne. Abgesehen davon, dass das natürlich ein völlig unpassender Vergleich ist, fallen mir da noch eine Menge anderer möglicher Gründe ein. Zwar kenne ich mich speziell mit Schlossereien nicht im Detail aus, aber grundsätzlich können Handwerks- und andere Betriebe auch aufgrund externer Faktoren insolvent werden (Branchenkrise infolge politischer und wirtschaftlicher Gesamtumstände, Energiekosten und Kostendruck insgesamt, Fachkräftemangel, kaum zu erfüllende Auflagen, bürokratische Hemmnisse, etc. pp.). Was immer läuft, ist "Gas, Wasser, Scheiße".
Auf jeden Fall kann man die Spieler nicht völlig aus der Verantwortung nehmen, nichts anderes sage ich. Und dafür gibt es konkrete Beispiele, ohne dass ich jetzt Namen nennen möchte. Man ist im Sport als Verantwortlicher dermaßen abhängig von der Leistung Dritter, dass ich da keinen Job würde haben wollen. Ein purer Schleudersitz.
Zu Niki Mondt:
Ja, er hat in den vergangenen Jahren ordentliche Verpflichtungen getätigt und teilweise auch mehr aus den Möglichkeiten geholt. Allerdings hat er in dieser Saison zu lange an seinem Kumpel festgehalten und damit die Zukunft der DEG riskiert. Das ist ein schwerwiegender Fehler und sollte er bleiben, muss man genauer hinschauen.
Das mit dem "Kumpel", dem "Mondtschen Freundeskreis" und der "DEG-Familie" (womit was ganz anderes gemeint ist) ist schlicht eine böswillige Unterstellung. Was sich schon daran zeigt, dass Niki Mondt seinen noch viel besseren "Kumpel" Daniel Kreutzer ausgerechnet zugunsten des totalen Unsympathen Mike Pellegrims gefeuert hat (wobei "Unsympath" ja noch egal wäre, wenn es denn wenigstens so viel gebracht hätte wie geplant und erhofft).
Niki Mondt hat Dolak nicht dewegen nicht gefeuert, weil es sein "Kumpel" ist, sondern weil er von dessen Arbeit überzeugt war. Das mag möglicherweise eine Fehleinschätzung gewesen sein (können wir alle nicht wirklich beurteilen), und wenn sich eine andere, bessere und bezahlbare Alternative im Laufe der Saison geboten hätte, wäre die ja vielleicht sogar auch ergriffen worden, aber "Kumpel" ist hier in jedem Fall der total falsche Grund.
Meine persönliche Meinung: Das Chaos fing mit der grundlosen Entlassung von Roger Hansson an. Für einen Trainerwechsel nach der Saison 2022/2023 gab es keinen Grund.
Doch. Woher zum Teufel willst Du das wissen?! Es gab (gute) Gründe, es wurden aber nicht alle öffentlich kommuniziert. So wie sich das auch gehört (und nein, es ging nicht um irgendwelche "Skandale" o.ä., falls jetzt jemand auf dumme Gedanken kommen sollte). Sie waren rein sportlicher Natur.
Was manche immer zu wissen glauben, echt erstaunlich.
So, Schluss für heute. Der Abstieg ist abgewendet, die bereits bezahlten Playoff-Spiele fallen leider aus.
Und ja, natürlich muss die Saison aufgearbeitet werden. Aber das ist eine Binsenweisheit und muss man nicht in Dauerschleife fordern, sondern versteht sich von selbst.